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www.wildehuehnerfanpage.de.tl - KulturExtra-Trifft Vivian Naefe`06


Interview mit der Regisseurin Vivian Naefe vom 28.01.2006 in Köln

Kultura extra:
Was hat Sie an diesem Film besonders fasziniert?

Vivian Naefe:
Mich hat daran besonders interessiert, dass es Mädchengeschichten sind. Ich wollte schon seit frühester Jugend von weiblichen Helden erzählen. Auch in der Filmhochschule habe ich versucht, weibliche Helden zu haben. Dann hat meine Tochter „Die wilden Hühner“ gelesen. Zu dieser Zeit habe ich aber noch nicht weiter über eine Verfilmung nachgedacht, weil ich noch so viele Erwachsenengeschichten zu erzählen hatte. Vor zwei Jahren kam die Uschi Reich (Produktion und Drehbuch) und fragte, ob das etwas für mich sei, und da habe ich natürlich gleich „Ja, ja!“ geschrieen. Das war für mich ganz eindeutig. Das sind starke Mädchenfiguren, und das hat mich immer interessiert.

Kultura extra:
Die Geschichte hat durchaus ernste soziale Hintergründe, wie Arbeitslosigkeit und Gewalt. Trotzdem haben Sie den Film mit leichter Hand inszeniert.

Vivian Naefe:
Ich hatte gerade gestern eine Vorführung in Mainz, in der mehr Erwachsene als Kinder waren. Die haben sich totgelacht. Bei allem sozialen Realismus ist der Film auch sehr witzig. Das ist die englische Art zu erzählen. Wenn Sie mit englischen Filmen vertraut sind, wissen Sie, da werden auch tragische Probleme des Alltags mit einer gewissen Leichtigkeit dargestellt. Ich glaube auch, dass es eine deutsche Unsitte ist, zu glauben, dass alles, was wichtig ist, nicht witzig sein darf. Das halte ich für ein großes Missverständnis. Da kämpfe ich immer dagegen an.

Kultura extra:
Ist das eine bewusste Abkehr vom deutschen Inszenierungsstil?

Vivian Naefe:
Ich bin überhaupt nicht deutsch. Mein Vater ist ungarischer Jude. Er ist letztes Jahr während der Dreharbeiten gestorben. Meine Mutter war Österreicherin, mein Großvater kam aus Polen. Ich meine, ich bin eine nicht-arische, europäische Mischung. Ich bin häufiger in England, fühle mich sehr englisch in meinem Humor und finde, dass die deutsche Trennung zwischen „ernster“ Kunst und „unernster“ Unterhaltung totaler Schwachsinn ist.

Kultura extra:
Die Erwachsenen in der Buchvorlage und auch im Film sind ziemlich fragwürdig. Wenn man bedenkt, dass die Tochter ihrer Mutter nicht einmal erzählt, dass sie auf dem Schulhof geschlagen wurde.

Vivian Naefe:
Das könnte sie ihr schon erzählen, aber sie will ihre Mutter schonen.

Kultura extra:
Ja, das heißt doch aber, dass die Kinder stärker sind als die Erwachsenen.

Vivian Naefe:
Ja. Das finde ich auch nicht schlecht. Oft ist das ja auch so. Da müssen die Kinder stärker sein als die Erwachsenen, weil die Familien eben nicht intakt sind. Ich halte die intakte Familie durchaus für ein Ideal, am liebsten mit Vater, Mutter und vier Kindern. Das ist sicher sehr schön. Aber die Verhältnisse sind oft nicht so.
Ich habe heute gerade von einer Studie gelesen, dass alle Scheidungskinder als Erwachsene darunter zu leiden haben, egal, wie nett die Scheidung vonstatten ging. Es gibt überhaupt keine Kinder, die von Scheidungen und Trennungen nicht verletzt werden. Deshalb finde ich das Ideal, sagen wir, einer italienischen Großfamilie erstrebenswert. Wenn es aber nicht so ist, dann finde ich es toll, dass die Kinder stark sind. Und die Kinder in Cornelia Funkes Buch haben halt solche Probleme und bringen das selber in Ordnung.

Kultura extra:
In den Büchern kommt die Generation der Eltern schon recht gebrochen daher. In Sprottes Fall ist sogar die Großmutter ziemlich ekelhaft.

Vivian Naefe:
Aber die gibt’s ja, die ekelhaften Großmütter. Wobei die Großmutter Slättberg ja gar nicht so ekelhaft ist. Die ja nur traumatisiert durch ihre gescheiterte Hochzeit, und sie kann Zuneigung nicht normal zeigen, und auch nicht empfangen. Das zeige ich in der Szene, in der sie sich der Umarmung der Tochter entziehen will. Diese drei also, Großmutter, Mutter und Tochter, sind allein und traumatisiert und können mit Männern nicht umgehen. Aber die Sprotte lernt es ja. Die ist die erste, die es versucht, obwohl sie auch misstrauisch gegen die Jungs war. Die macht da eine Entwicklung durch. Ich finde die Erwachsenenfiguren nicht fragwürdig, sondern durchaus realistisch.

Kultura extra:
In dem Film kommen realistische Gewaltszenen vor. Wie haben Sie das den Kindern vermittelt?

Vivian Naefe:
Ich habe immer lang und ausführlich mit den Kindern geredet. Es ist erstaunlich, wie normal die damit umgehen können. Erstens können sie sehr gut abstrahieren. Das ist für sie Fiktion. Trotzdem können sie sich in die Situation hereinfallen lassen. Die Michelle (Sprotte) hat zwar nach der gespielten Ohrfeige von selbst angefangen zu weinen, aber eigentlich können sie das sehr gut unterscheiden. Die gehen ja auch mit Märchen um, wo es Mord und Totschlag gibt. Kinder wissen immer viel mehr, als wir glauben.

Kultura extra:
Wieso liegt am Ende der Fahrlehrer im Bett von Sprottes Mutter, der im Buch „Fuchsalarm“ gar nicht vorkommt?

Vivian Naefe:
Das haben wir hereingeschrieben, weil die Mutter in einer späteren Folge ein Verhältnis mit dem Fahrlehrer hat. Das ist ein Ausblick auf den nächsten Band der Buchserie, in der die Mutter ein langes Verhältnis mit ihm hat.

Kultura extra:
Das ist dann wohl ähnlich wie mit Wilmas Aufnahme in die Bande, die aus einem Band VOR dem „Fuchsalarm“ stammt.

Vivian Naefe:
Das haben wir aus dramaturgischen Gründen gemacht. Wir haben alle fünf Bücher gelesen und haben dann ein paar Kleinigkeiten zusammengefasst. Wir haben uns auch ein paar Dialogsätze aus den vorherigen Bänden entliehen.

Kultura extra:
Gibt es in dem Film Parallelen zu ihrem eigenen Leben?

Vivian Naefe:
Ich glaube, man kann nichts inszenieren, ohne das, was man selbst so erfahren hat und ohne seine eigenen Ansichten mit hinein zu bringen. Man entnimmt die Figuren zwar einer Vorlage, aber im Detail werden sie immer mehr zu eigenen Figuren.

Kultura extra:
Waren Sie als Kind auch so selbständig? (Vivian Naefe hat im Alter von fünfzehn Jahren ihre Mutter verloren).

Vivian Naefe:
Ja.

Kultura extra:
Es ist übrigens sehr schwer, etwas über Sie als Person recherchieren. Sie schützen Ihr Privatleben ziemlich erfolgreich.

Vivian Naefe:
Natürlich.

Kultura extra:
Es gibt mittlerweile Presserummel um die jungen Stars. Haben Sie die Kinder darauf vorbereitet?

Vivian Naefe:
Paula (Riemann) kennt das und geht ziemlich reif damit um. Die Kinder haben das alle ziemlich schnell gecheckt. Und die Eltern von denen sind ja auch nicht blöd. Die Eltern haben ihre Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass sie, wenn sie etwas Besonderes machen, sie auch auf Neider stoßen werden. Da waren sie schon von zu Hause aus gewarnt, und die Uschi (Reich) und ich haben auf dem Filmset mit ihnen darüber gesprochen. Ich finde, die sind alle schon recht clever.

Kultura extra:
Sie sind selbst ja sehr erfolgreich, und das als Frau. Wie gehen Sie selber mit solchen Neidern um, mit diesem gewissen Gegendruck?

Vivian Naefe:
Ich finde das grauenhaft. Es gibt da schon Gegendruck, auch von der Presse manchmal. Es gibt im eigenen Umwelt Neider und auch in der Filmbranche. Das ist leider so. Darauf haben wir die Kinder auch vorbereitet.

Kultura extra:
Gab es irgendwelche Probleme mit der Disziplin?

Vivian Naefe:
Wir hatten ganz schöne Probleme mit der Kicherdisziplin.

Kultura extra:
Wie haben die Kinder denn auf die traurigen Szenen reagiert? Es gibt ja eine Szene, in der eines der Hühner vom Fuchs gerissen wird und es eine ergreifende Beerdigung gibt.

Vivian Naefe:
Komischerweise, lief das anders, als ich es geplant hatte. Aber oft ist es so, dass die Kinder nicht wirklich spielen, sondern sehr intensiv eine Situation nachempfinden, und die Mädchen haben dann wirklich weinen müssen. Die Jungen allerdings nicht.

Kultura extra:
Wie schwer war es, die Jugendschutzbestimmungen einzuhalten?

Vivian Naefe:
Die Jugendschutzbestimmungen sind in Nordrhein-Westfalen extrem. Deshalb gibt es medienpädagogische Fachkräfte, die sich am Filmset aufhalten. Die notieren ganz genau, was das jeweilige Kind macht. Das Kind darf in diesem Alter rund sechs Stunden am Set sein, aber maximal drei Stunden effektive Arbeitszeit ableisten. Maske, Probenzeit und der eigentliche Dreh gelten dabei als Arbeitszeit. In dem Moment, in dem die drei Stunden Arbeitszeit erfüllt sind, schaltet sich die sozialpädagogische Fachkraft ein. Aber die drei Stunden waren selten voll. Die Zeit für die Aufbauten und die Beleuchtung brauchten oft mehr Zeit, als die maximale Zeit von insgesamt sechs Stunden Aufenthalt am Set, die den Jugendlichen gestattet war.

Kultura extra:
Mussten die Kinder am Set Hausaufgaben machen?

Vivian Naefe:
Wir hatten insofern Glück, als die meiste Zeit der Dreharbeiten in den Ferien lag.

Kultura extra:
Was ist Ihr nächstes Projekt?

Vivian Naefe:
Es gibt da eine Bestseller-Verfilmung, über die ich noch nicht reden darf, und dann möchten wir sehr gerne einen zweiten Teil von den „Wilden Hühnern“ zu drehen, der schon sehr viel erwachsener ist.

Kultura extra:
Wir danken allen Beteiligten für die Interviews und wünschen viel Erfolg
Heute waren schon 38 Besucher (68 Hits) hier!

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-->neue Infos zu die wilden Hühner und das Leben findet ihr unter NEWS!

-->Seiten von Jannis (Maik) und Svea (Leonie) bearbeitet

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-->gaaaanz neue Umfragen

-->Wer selbgemachte Videos von den wilden Hühnern bzw. Pygmäen oder den Darstellern hat,kann uns gerne den Link schicken,wir stellen,das Video dann auf die Seite...

-->Die Bewerbung für den dritten wilde Hühner Film wurden ausgewertet.Alle Bewerber wurden bereits bis 25.4 über den weiteren Verlauf informiert!!
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